12.05.2002 Die (vermeintliche) Aufstiegsfahrt ins Erzgebirge

Teil 2 - Das Spiel
Sogleich wurden die ersten Jägi-Jungs, die mit anderen Fortbewegungsmitteln unterwegs waren, gesichtet. Der Zustand, in welchem sich einige befanden ließ uns erahnen, welch strapaziöse Fahrt wohl hinter ihnen liegen musste. Obwohl man bei Pflanze eher von "routiniert" sprechen muß, machten wir uns doch Sorgen, ob wirkliche alle das komplette Spiel verfolgen könnten, geschweige denn von der anschliessend Aufstiegsfeier im VH etwas mitbekommen würden, von der Micha noch nichts wusste.... Auch beim Anblick des nächsten Jägi-Jungen, der sich nervös an der Hose fummelte, schien es uns, als ob er mit Pflanze in einem Fahrzeug gesessen hätte. Schlagartig wurde uns bewusst, wie gut es war in einer roten Wolfsburger Caravelle zu sitzen, während andere eingeengt in einem PKW sassen und sich statt Bier lieber Perlweiss hinter die Binde kippten und stolz das Ergebnis präsentierten.....
Mit der Zeit kam die Sonne ein wenig durch und zum passend blau-gelben Himmel war mehr als die Hälfte der Arena in unseren Vereinsfarben geschmückt. Da das Stadion bis vor kurzem ja auch noch nach Otto Grotewohl, einem früheren Braunschweiger SPD Politiker, benannt war und auch in den 50'er Jahren von ihm selbst eingeweiht wurde war uns klar, daß dies ein Omen sei und der Aufstieg war beschlossene Sache. Das dieser Herr Grotewohl später die SED mitgründen sollte war uns, ehrlich gesagt, scheißegal. Soll er doch machen was er wil.....außerdem wurde im Solizialismus auch gekickt. Die Plätze wurden eingenommen und die Jägi-Jungs, erstmals mit zwei Fahnen ausgestattet, machten ordentlich Stimmung, sofern der Zustand es noch zuließ. Gespannt wurde der Anpfiff erwartet, nur noch ca. 95+1 Minuten bis zum Aufstieg. Heute sollte alles gut werden und auch Micha schien schon zu grübeln "ob ich heute abend noch mal aufmache ?". Nur an eines schien schon längst keiner mehr zu denken, nämlich an die Farbe und an das Kennzeichen der Caravelle mit der wir hier angereist waren.
Endlich wurden auch die ersten BS-Jungs gesichtet, die nach anstrengender, halbtägiger Zuchfahrt auch irgendwann ankamen und sich zum Stimmung machen in den Block schoben. Einige munkelten, daß viele von ihnen nur noch standen, weil es so voll war und man nicht umkippen konnte. Gab wohl wieder im Birne im Abteil. Aber nachher im VH, da würde es schon wieder gehen.... Nach einigen, zustandsbedingt schwierigen Orientierungsversuchen fand man schließlich zusammen und bildete einen stattlichen Block. Gemeinsam wurde der An - und Abfiff herbeigesehnt um endlich gewaltig feiern zu können. Leider stellte sich heraus, daß unsere Eintracht mal wieder in die auswärtstypische "wir tun nix Lethargie" verfallen war und so war nach 93 Minuten klar, daß mal wieder alles war wie immer......
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